Kim Adams

Installationsansicht 1997 © Kim Adams. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Installationsansicht 1997 © Kim Adams. Foto: Roman Mensing / artdoc.de

Auto Office Haus

1997

Mehrteilige Installation aus verschiedenen Materialien: Stahltonne (Getreidesilo), Motorhauben, Kofferraumteile, bunte Aluminiumbleche, Lenkräder, Reifen, Rasenmäher, Kunststoffdach, Panoramaglasscheibe, Traktorsitz, Neonröhren mit fluoreszierendem Licht u. a.

Maße der Stahltonne: Höhe 547 cm, Durchmesser 671 cm

 

Standort

Aegidiistraße 45, auf dem Dach einer ehemaligen Tankstelle. 1997 war die Zentrale eines Taxiunternehmens dort untergebracht. Heute wird das Gebäude als Café genutzt.

Zunächst Aufstellung für die Dauer der Skulptur. Projekte in Münster 1997. Im Anschluss verblieb die Arbeit in Münster. Nachdem am 28. Juli 2014 bei einem Unwetter eine Esche auf das Auto Office Haus gestürzt war und es schwer beschädigt hatte, wurde die ursprünglich temporär angelegte Arbeit im November 2016 abgebaut.1

Kim Adams

* 1951 in Edmonton, Kanada

lebt und arbeitet in Toronto, Kanada, und Grand Valley, Kanada

Auf dem Flachdach einer ehemaligen Tankstelle aus den 1950er-Jahren errichtete Kim Adams eine mehrteilige Installation, bestehend aus einem metallenen und mit einem Kegeldach bedeckten Getreidesilo, an dem an drei Schwenkarmen Reifen, ein Rasenmäher sowie verschiedene Fragmente von Automobilen befestigt waren. Einen Teil der Blechwand ersetzte eine Panoramaglasscheibe, die den Blick auf zwei im Inneren platzierte Kinderfahrräder freigab. Der Künstler meinte dazu: „Diese Dachskulptur ist ein Wohnraum-Skulpturen-Projekt. [...] Die Einrichtung des Silos wird aus Innenausstattungsteilen von Autos – Sitzen und Tischen – bestehen. Eine Lampe beleuchtet das Innere des Hauses. Diese Komponenten bilden ein ‚Haus Auto Büro Heim‘.“Adams assoziierte mit seinem Werk ein heiteres Karussell – ursprünglich hatte er sogar die Idee verfolgt, dass sich der runde Körper mit Hilfe eines Motors drehen sollte.3

Adams ist bekannt für großformatige skulpturale und architektonische Installationen aus vorgefertigten Industriekomponenten, darunter insbesondere Automobilteile.Seine Vorgehensweise verband sich ideal mit der historischen Funktion des ausgewählten Standortes. Als Tankstelle oder als Taxizentrale stellte das Gebäude unweigerlich einen Knotenpunkt für die Themen Technik, Fortschritt und Mobilität dar. Adams’ Auto Office Haus griff die bewegten Lebensabläufe und die Vernetzung der Menschen in einer modernen Gesellschaft auf, worin jede Form eines Zuhauses die Basis bildet, um im wechselhaften Verkehrsstrom unserer alltäglichen Realität produktiv und zielgerichtet voranzukommen.

Daniel Friedt

1 Martin Kalitschke, „Unwetterschaden: Künstler kommt extra aus Kanada“. In: Westfälische Nachrichten, 29.8.2014. Online unter: www.wn.de/Muenster/1702242-Zerstoerte-Installation-auf-dem-Cafe-Gasolin-Unwetterschaden-Kuenstler-kommt-extra-aus-Kanada (Stand: 4.1.2017); Anon., „Skulptur-Projekt deinstalliert“. In: Westfälische Nachrichten, 11.11.2016. Online unter: www.wn.de/Muenster/Kultur/2597230-Auto-Office-House-von-Kim-Adam-auf-dem-Gasolin-abgebaut-Skulptur-Projekt-deinstalliert (Stand: 4.1.2017).

Siehe das Statement von Kim Adams, „Auto Office Haus – Mehrteilige Installation“, 27.8 1996. Online unter: www.lwl.org/skulptur-projekte-download/muenster/97/adams/index.htm →Konzept (Stand: 4.1.2017).

Ebd.

Vgl. Nancy Campbell, „Kim Adams – Auto Office House“. In: Klaus Bußmann, Kasper König und Florian Matzner (Hg.), Skulptur. Projekte in Münster 1997, Ausst.-Kat.: Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Ostfildern-Ruit 1997, 46–51.

 

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum