Matt Mullican
Ohne Titel (Skulptur für die chemischen Institute)
1987
Bodenrelief aus 35 schwarzen, sandgestrahlten Granitplatten in den Maßen 150 x 150 cm, aneinandergelegt zu einer Formation von 7 x 5 Platten, Gesamtgröße: 1050 x 750 cm
Standort
Naturwissenschaftliches Zentrum / Institut für Anorganische und Analytische Chemie, Grünstreifen zwischen den Gebäuden Wilhelm-Klemm-Straße 6 (Hörsaalgebäude) und 8 sowie Corrensstraße 40; Zugang möglich über Corrensstraße 40; Aufstellung seit den Skulptur Projekten in Münster 1987
Eigentümer
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster
Matt Mullican
* 1951 in Santa Monica, Kalifornien, USA
lebt und arbeitet in New York, USA
Auf der Grünfläche zwischen drei Gebäuden des Chemischen Institutes der Universität platzierte der Konzeptkünstler Matt Mullican 1987 eine flache Bodenskulptur. Inmitten der quaderförmigen Zweckbauten mit Hörsälen und Laboratorien verlegte er auf einer rechteckigen Rasenfläche 35 Granitplatten. Um eine glatt belassene Fliese im Zentrum ordnete Mullican die anderen Platten an, die durch Sandstrahl eingravierte Zeichen aufweisen.
Mullican wählte einen intimen und der Öffentlichkeit eher unbekannten Raum als Standort aus. Hier installierte er mit der für ihn typischen enzyklopädischen Vorgehensweise ein aus der realen Welt abgeleitetes Zeichenmosaik. Diese Mosaike „beginnen […] beim Nichts und bei den Elementen und steigen dann über Bilder aus der organischen Evolution über den Abdruck eines zertrümmerten menschlichen Skelettes auf zu kosmologischen Symbolen links, rechts zu den trivialen Signalen unserer Verkehrs- und Leitzeichen“.1
Die Embleme von Laborgerätschaften korrespondieren mit der vor Ort betriebenen Forschung und verweisen auf die Errungenschaften der modernen Gesellschaft, während sie ästhetisch an die Darstellungen urzeitlicher Völker erinnern. Seit jeher nutzt der Mensch Zeichensysteme, um sich zu verständigen oder die Welt zu ordnen und zu erklären. Mullican entwarf für Münster eine künstlerische Variante eines solchen Erklärungsmodells mit zeitgenössischen Hieroglyphen, die Aufschluss über die Zusammenhänge des Seins zu geben scheinen.
Daniel Friedt
1 Georg Jappe, Skulptur-Projekte in Münster 1987. Rundgang, Münster 1987, 139.
Standort
- Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
- Nicht mehr vorhanden
- Im Museum