Michael Elmgreen / Ingar Dragset

Installationsansicht 2007 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Thorsten Arendt / artdoc.de

Installationsansicht 2007 © VG Bild-Kunst, Bonn 2017. Foto: Thorsten Arendt / artdoc.de

Drama Queens

2007

Theaterstück ohne Schauspieler

In der Größe angepasste Kopien folgender, mit mobilen Sockeln ausgestatteter Skulpturen: Walking Man (Alberto Giacometti, 1947), Elegy III (Barbara Hepworth, 1966), Rabbit (Jeff Koons, 1986), Four Cubes (Sol LeWitt, 1971), Untitled (Granite) (Ulrich Rückriem, 1984), Cloud Shepherd (Jean Arp, 1953) sowie Brillo Box (Andy Warhol, 1964)

 

Standort

Viermalige Aufführung am Eröffnungswochenende der skulptur projekte münster 07 in den Städtischen Bühnen Münster / Großes Haus

Von Juli bis Oktober 2007 Präsentation einer Videoaufnahme der Aufführung im Foyer des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, Münster

 

 

Michael Elmgreen / Ingar Dragset

* 1961 in Kopenhagen, Dänemark

* 1969 in Trondheim, Norwegen

leben und arbeiten in London, Großbritannien, bzw. Berlin, Deutschland

Für die skulptur projekte münster 07 konzipierte das dänisch-norwegische Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset in Zusammenarbeit mit Tim Etchells das Theaterstück Drama Queens, das im Juni 2007 im Münsteraner Stadttheater uraufgeführt wurde. Die Protagonisten des Stückes waren jedoch keine Schauspieler:innen, sondern sieben kanonische Skulpturen des 20. Jahrhunderts.1 Völlig aus ihren jeweiligen Kontexten gerissen, begannen die Kunstwerke in fiktiven Dialogen miteinander zu plaudern und zu streiten. „Man fragte sich, welche Unterhaltung die Skulpturen wohl führen, wenn niemand mehr im Museum ist“,2 so umrissen Elmgreen und Dragset ihren Ausgangspunkt in einem Interview über ihr Projekt. Jede Figur hatte ihren eigenen Charakter und repräsentierte damit Ideen und ästhetische Konzepte der verschiedenen Kunstströmungen von der klassischen Moderne bis zur Postmoderne. Die hypothetischen Beziehungen der Skulpturen zueinander und ihren jeweiligen Schlagabtausch inszenierte das Künstlerduo als unterhaltsames Psychodrama.

Mit fahrbaren Sockeln mobilisierten Elmgreen und Dragset die von Natur aus statischen Skulpturen, sodass diese sich auf der Bühne bewegen und drehen konnten. Das schrille Lichtkonzept unterstrich die humorvolle Situation der zum Leben erweckten Skulpturen und hob das absurde Spektakel des Kunstbetriebes hervor.

Ronja Primke

1Michael Elmgreen & Ingar Dragset[,] Drama Queens“. In: Brigitte Franzen, Kasper König und Carina Plath (Hg.), skulptur projekte münster 07, Ausst.-Kat., LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, Köln 2007, 75.

2Michael Elmgreen und Ingar Dragset wurden im Rahmen der Filmdokumentation zu den skulptur projekten 07 interviewt (skulptur projekte münster 07. Die Filmdokumentation, 2007).

 

Standort

  • Noch vorhanden / Öffentliche Sammlung
  • Nicht mehr vorhanden
  • Im Museum